Schlagzeug- & Klavierunterricht 
 Villa Zweiklang Dahlewitz 

Peter Lucht - Der Schlagzeuger 

im Interview


Guten Tag Peter Lucht, Du bist erfolgreicher Schlagzeuger und Schlagzeuglehrer, gestattest du in diesemZusammenhang einige Fragen?

Ja, gerne.

Was bewegt dich im Hinblick auf deine Auskünfte auf dieser Internetseite?

Als Schlagzeuger und Schlagzeuglehrer werden viele Fragen an mich gerichtet, die mein Leben als Musiker und Pädagoge betreffen. Ich möchte allen Interessenten Gelegenheit bieten, sich näher über meine Person zu informieren.

Wie alt sind denn deine Schüler?

Mein jüngster Schüler ist 7 Jahre alt und mein ältester 59 Jahre.

Wolltest du schon immer Schlagzeuglehrer werden?

Ich wollte Schlagzeug spuielen und damit mein Geld verdienen. Ich spielte in verschieden Bands. Anfang der 1970er Jahre trat ich mit dem Trio "Fable" auf. Wir spielten zunächst Titel von englischen und amerikanischen Bands nach, die gut gefielen. Mich begeisterete vor allemUS-amerikanische Musik Später erweiterte sich "Fable" um Posaune, Saxophon und Trompete, um einen Sänger, der auch Mundharmonika und Gitarre spielte, sowie einen Pianisten. Die Bands " Chicago", "Blood-Sweat & Tears"oder die Musik von James Brown oder Joe Cocker waren damalsunsere musiklaischen Vorbilder.

Irgendwann wurde der Gitarrist Edwin Sadowski aufmich aufmerksam, welcher mir den Zugangzur Weltdes Jazz eröffnete. Wir probierten viele Kompositionen, z.Bsp. von Sun Ra, Eric Dolphi, Jimmy Smith, Thelonius Monk und auch eigene Nummern von Edwin Sadowski selbst aus. Gemeinsam mit einem Bassisten wurden wir ein Jazz-Trio. Schließlich wurde der Bassist Günter Barthel dann festes Mitglied dieses Ensembles. Wir spielten in Clubs in und rund um Verlin, begleiteten aber auch Chöre in Kirchen. Edwin überschüttete mich mit Jazz-Musik. Ich musste lernen zu hören! Er erteilte mir Lektionen im Improvisieren und wir lernten Stimmungen musikalisch umzusetzen. Er war es auch, der die Verbindung zum Radio hatte, wo wir erste Jobs bekamen, Hörspiele zuvertonen, was eine weitere Möglichkeit war, für mich als Schlagzeuger zu arbeiten.

Die "Engerlinge" waren eine ziemlichangesagte Band im Ostenund für Insider auchim Westen, wann und wie kamst du zu ihnen?

Diese Band hieß damals "Engerling-Blues-Band". Eigentlich sollte ich nur ein Vierteljahr den Schlagzeuger ersetzen, doch letztendlich wurden viele Jahre daraus. Was ich dort erlebte, war für mich total neu. Die Fans reisten der Band hinterher und die Clubs waren brechend voll. Wir spielten von der Ostsee bis nachThüringen regelmäßig jede Woche in Kneipen und Studentenclubs.


Konntest du die Jazz-Trio Arbeit und die Bandarbeit bei "Engerling" unter einen Hut bringen?

Nein, durch die vielen Auftritte litt die Arbeitsphase im Edwin Sadowski - Trio und wir verloren uns nach und nach aus den Augen. Trotzdem entstanden neue Projekte, wie z. Bsp. ein neues Trio mit angesehenen Musikern. Mit diesem nahm ich einige CDs auf, vertonte Dokumentarfilme und spielte viele Konzerte. Außerdem wurde mir die Mitwirkung als Schlagzeuger im "Nationalen Jazz-Orchester der DDR" angeboten, was ich natürlich annahm, denn die Leitung hatte Günter "Baby" Sommer, welcher ein für mich sehr innovativer Schlagzeuger war. Ich besuchte oft seine Auftritte im Alten Friedrichstadtpalast.

Was passierte musikalisch gesehen nach dem Fall der Berliner Mauer?

Nach dem Fall der Mauer spielte ich auf Einladung hin auch in verschiedenen Besetzungen in Jazz-Clubs der alten Bundesländer. Einige Höhepunkte waren dabei z. Bsp. mit dem Helmut-Forsthoff-Trio als Vor-Band des Chick-Corea-Quartetts im "Haus der Kulturen der Welt" aufzutreten oder unter "Baby" Sommers Leitung mit dem Narionalen Jazz-Orchester bei den Berliner Jazz-Tagen zu spielen und die gemeinsamen Konzertauftritte mit dem Wilhelm-Breuker-Kollektiv in Schweden und Deutschland bleiben unvergessen.

Warum hast du 1995 aufgehört Konzerte zu spielen?

Interessante Aufgaben, wie das Spiel in Jazz-Clubs, bestanden nach den politischen Veränderungen nur noch wenige und diese wurden schlecht bezahlt. Gut waren nach wie vor die Auftrittsmöglichkeiten für "Engerling". Anfang der 1990er Jahre eröffnete sich für "Engerling" die Gelegenheit Begleit-Band des US-amerikanischen Musikers Mitch Ryder zu sein. Es wurde eine Platte aufgenommen und wir gingen auf Tournee. Zeitgleich unterrichtet ich bereits als Schlagzeuglehrer an der Musikschule Köpenick. Diese Arbiet wurde umfangreicher als ich die Abteilungsleitung der Fachgruppe Rock-Pop-Jazz für den Berliner Bezirk Köpenick-Treptow übernahm. Diese Aufgabe sah ich als neue Herausforderung an. Sie eröffnete mir ein kreatives musikalisches Betätigungsfeld. So gründete ich eine Schüler-Jazz-Band in der Besetzung 2 Schlagzeuger, eBass, ePiano und in diesem Fall mit 3 Saxophonistinnen. Aus Schülerinnen und Schülern meiner Schlagzeug-Klasse formte ich eine Percussion-Band. Öffentliche Auftritte dieses Ensembles gab es beispielsweise bei Musikschul- und Straßenfesten ebenso wie bei einem Konzert im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Diese Schüler erhielten neben Einzelunterricht auch Ensembleprobenzeiten, um sich als Gruppe entwickeln zu können. Erwin Klauschenz, ein alter Weggefährte, war so von den musizierenden Jugendlichen beeindruckt, dass er eine professionelle Videoaufnahme sponserte. Sie entstand auf einer Veranstaltung für den Köpenicker Anglerverein. .

Neben den gängigen Sambalita-Straßenmusiken erarbeitete sich die Percussion-Band auch anspruchsvolle Stücke wie Ernst Tochs "Fuge aus der Geografie" oder Steve Reichs "5 Pieces of Wood". Ihre Teilnahme am Wettbewerb "Jugend musiziert" wurde mit einem 2. Preis beim Landeswettbewerb belohnt.


Was ist dir bei der Ausbildung eines jungenSchlagzeugers besonders wichtig?

Es ist mir wichtig bei den Schülerinnen und Schülern ein solides technisches und musikalisches Fundament zu legen von dem aus weitere Spielweisen entwickelt werden können.

Welchen Sinn siehst du darin Schlagzeugunterricht zu geben?

Andere Menschen anzuleiten die Technik des Trommelns zu erlernen, sie für das Spiel auf dem Instrument zu begeistern oder Einfluss zu nehmen auf das Entdecken und Entwickeln eigener Kreativität, halte ich für sinnstiftend. Was am Ende zählt, ist doch, das sich Menschen deiner erinnern, in dem Bewusstsein, etws von dir gelernt zu haben.